Die Arbeit befasst sich mit dem wohl aktuellsten und meistdiskutierten Thema des (europäischen) internationalen Insolvenzrechts. Gerade weil die 2002 in Kraft getretene Europäische Insolvenzverordnung keine Regelung für die grenzüberschreitende Konzerninsolvenz trifft, die bedeutendsten grenzüberschreitenden Insolvenzen aber in aller Regel Konzerne betreffen (z. B. Parmalat, Eurotunnel, BenQ), stellt die Anwendung der EuInsVO im Fall einer Konzerninsolvenz Theorie und Praxis vor Herausforderungen: In welchem Staat ist das Hauptinsolvenzverfahren über eine Konzerngesellschaft zu eröffnen? Kann eine Tochtergesellschaft als Niederlassung ihrer Muttergesellschaft betrachtet werden? Welche Möglichkeiten bestehen, die Verfahren über verschiedene Konzerngesellschaften effektiv zu koordinieren?
Diese und weitere Fragen, die zu teils leidenschaftlich geführten Kontroversen in Rechtsprechung und Literatur geführt haben, werden vom Autor behandelt. Die aufgezeigten Lösungswege sind Ergebnis einer dogmatischen Analyse, orientieren sich aber auch an den Bedürfnissen der Praxis.